Biografie
Moussa Mbarek wurde in Ubari, in einer kleinen Stadt im Süden Libyens geboren. Seine Eltern gehören der Volksgruppe der Tuareg an. Bis 2015 lebte er in Libyen. Das Leben seiner Familie war geprägt von Ausgrenzung und Diskriminierung im eigenen Land.
Fluchtgrund
Das Leben für diese Familien ohne Staatsbürgerschaft bedeutete praktisch, kein Konto eröffnen zu können, nicht wählen zu dürfen, keinen Zugang zum Gesundheitssystem und keinen Bildungsaufstieg zu haben usw. Mit dem Sturz des Gaddafi-Regimes änderte sich die Lage für diese Menschen nochmals dramatisch.
Asylverfahren
Der 2016 in Sachsen gestellte Asylantrag wurde abgelehnt, da für die Behörden weder eine gezielte Verfolgung noch eine Diskriminierung erkennbar waren. Die Auseinandersetzung mit dem Sachverhalt der nicht vorhandenen Staatsbürgerschaft spielte vor Gericht keine Rolle.
Abschiebung
Um diesen Kreislauf zur durchbrechen hat Moussa Mbarek im Jahre 2020 einen Antrag bei der Härtefallkommission gestellt. Und dank seiner zahlreichen Unterstützer wurde ihm der Aufenthaltsstatus für ein Jahr gewährt. Die Verlängerung dieses Status hat der inzwischen entlassene sächsische Innenminister von der Vorlage eines Passes abhängig gemacht.
Integrationsleistung
Moussa Mbarek hat von Anfang an versucht, sich zu integrieren; als erstes Deutsch zu lernen, als es noch gar keine Sprachkurse für Asylbewerber gab. Er wusste, die Sprache öffnet ihm das Tor zur Gesellschaft. Als es mit der Sprache klappte, hat er sich ehrenamtlich in Schulen engagiert.
Perspektive
Es gibt immer verschiedene Perspektiven. Ja, man lebt hier in einem vermeintlich sicheren Land. Man kann trotz vieler Kriege in der Welt ganz gut leben. Man muss nicht hungern und ist nicht verfolgt. Aber was bleibt, ist weiterhin die Diskriminierung durch Behörden und Ämter.
News
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Bucherscheinung: Das Warten auf Leben
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Buchbesprechung auf: https://www.l-iz.de/bildung/buecher/2022/07/das-warten-auf-leben
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Einblick in die künstlerische Arbeit auf: https://moussa-mbarek.de